9. Dezember 2022

Altersvorsorge für Lehrkräfte

Das Thema Altersvorsorge hat bei Lehrkräften einen beson­ders hohen Stellenwert.

Immer, wenn ich dazu eine Umfrage bei Instagram mache, stimmen gut 90% dafür, dass Altersvorsorge ein wich­ti­ges Thema für sie ist.

Gleichzeitig bekomme ich auch immer wieder die Frage gestellt, wie man am besten fürs Alter vor­sor­gen kann, was man dafür zur Seite legen sollte und wann man über­haupt damit anfan­gen sollte.

Das Bewusstsein ist also vor­han­den, am Wissen fehlt es leider oft noch.

Um ein biss­chen Licht in die Welt der Altersvorsorge zu bringen, teile ich in diesem Blogartikel meine Gedanken zu diesem wich­ti­gen Thema.

Welche Frage sollte man sich als Erstes stellen?

Bevor man sich mit den ver­schie­de­nen Möglichkeiten der Altersvorsorge beschäf­tigt, sollte man sich meiner Meinung nach zual­ler­erst mit dem Ist-Zustand auseinandersetzten.

Was meine ich damit?

Als ver­be­am­te­te Lehrkraft bekommt man bei seiner Pensionierung ein Ruhegehalt gezahlt.

Die Höhe dieses Ruhegehalts ist aller­dings nicht in Stein gemei­ßelt, sondern hängt von ver­schie­de­nen Parametern ab (wie genau das Ruhegehalt berech­net wird, erfährst du in einem anderen Blogbeitrag).

Um deinen „Ist-Zustand“ in Bezug auf deine Altersvorsorge zu bestim­men, soll­test du dir also im ersten Schritt fol­gen­des überlegen:

Plane deinen Ruhestand als Lehrer:in früh­zei­tig, damit du im Alter deinen Ruhestand genie­ßen kannst.
  • Wie lange möch­test du arbeiten?
  • Möchtest du Kinder bekommen?
  • Falls ja, wie lange willst du in Elternzeit gehen?
  • Willst du immer Vollzeit, oder auch Teilzeit arbeiten?
  • Planst du mal eine Auszeit in Form eines Sabbaticals?

Diese Fragen können natür­lich um einige weitere Punkte erwei­tert werden.

Klar ist natür­lich auch, dass nicht alles zu 100% geplant werden kann, aber wenn du diese Fragen für dich schon mal beant­wor­tet hast, kannst du recht einfach aus­rech­nen, mit welcher Pension du später mal rechnen kannst.

Das ist dein „Ist-Zustand“

Wie lautet die zweite Frage?

Wenn du deinen Ist-Zustand ermit­telt hast und unge­fähr weißt, wie hoch deine Pension später mal aus­fal­len wird, kannst du dich mit fol­gen­der Frage beschäftigen:

Reicht mir das im Alter?

Wenn deine Antwort darauf „Ja!“ lautet, könn­test du theo­re­tisch sagen: Alles bestens, ich muss mich nicht um die Altersvorsorge kümmern. (Warum das u.U. keine gute Idee ist, sage ich dir am Ende)

Falls dir deine berech­ne­te Pension aber nicht reichen sollte, kannst du dich jetzt damit aus­ein­an­der­set­zen, wie viel Geld du gerne zusätz­lich im Monat oder auch als Summe auf dem Konto haben willst.

Vielleicht reicht dir eine zusätz­li­che Rente in Höhe von 500€, viel­leicht willst du lieber 1000€/mtl. oder gar 2000€/mtl. extra haben, damit du dich auf einen ganz ent­spann­ten Ruhestand freuen kannst

Wenn du das für dich geklärt hast, kommen wir nun zur Frage, wie du dein indi­vi­du­el­les Ziel errei­chen kannst.

Wie baue ich mir ein extra Polster für meinen Ruhestand auf?

Das ist eine gute Frage, auf die es viele Antworten gibt.

Grundsätzlich gibt es eine riesige Auswahl an Möglichkeiten, wie man fürs Alter vor­sor­gen kann und fast alle Optionen haben ihre Daseinsberechtigung.

Zur Auswahl stehen Aktien, Fonds, Versicherungen, Sparpläne, Anleihen, Edelmetalle, Immobilien und vieles mehr.

Die drei gän­gigs­ten Varianten stelle ich hier kurz vor

Fondssparplan

Bei einem Fondssparplan zahlst du jeden Monat eine bestimm­te Summe in einen oder mehrere Fonds (bzw. ETF) ein.

Was ist ein Fonds?

Einen Fonds kannst du dir wie einen großen Topf vor­stel­len, in den viele Sparer einzahlen.

Aus diesem Topf werden dann ver­schie­de­ne Aktien gekauft.

Die Sparer pro­fi­tie­ren dann gemein­sam von der Wertsteigerungen der Aktien.

Was ist eine Aktie?

Eine Aktie ist ein Anteil an einem bör­sen­no­tier­ten Unternehmen (z.B. Apple, Amazon oder BMW). Wenn du in einen Fonds ein­zahlst, gehören dir damit ganz viele kleine Anteile an teil­wei­se tau­sen­den von Unternehmen.

Wenn du über einen langen Zeitraum in einen oder mehrere Fonds ein­zahlst, kannst du mit einer durch­schnitt­li­chen jähr­li­chen Rendite von 7% rechnen.

Über die Dauer von 30 oder 40 Jahren kommt da ganz schön was zusammen!

Private Rentenversicherung

An private Rentenversicherungen denken wahr­schein­lich die meisten, wenn es um das Thema Altersvorsorge geht.

Bei moder­nen fonds­ge­bun­de­nen Rentenversicherungen funk­tio­niert eigent­lich alles wie bei einem Fondssparplan, aller­dings wird dir am Ende der Laufzeit eine lebens­lan­ge Rente garantiert.

Das bedeu­tet, dass die Versicherung dir auch dann wei­ter­hin deine zusätz­li­che Rente zahlt, wenn dein Erspartes eigent­lich schon auf­ge­braucht ist.

Private Rentenversicherungen können zudem staat­lich geför­dert werden:

Dazu gehör­ten die soge­nann­te Riester- und die Rürup-Rente.

Was sich von diesen ver­schie­de­nen Optionen für dich lohnt, sollte indi­vi­du­ell geprüft werden.

Immobilien als Kapitalanlage

Auch durch Immobilien kannst du dir eine Altersvorsorge aufbauen.

Das Prinzip:

Du erwirbst eine ver­mie­te­te Wohnung und lässt diese vom Mieter bzw. von der Vermieterin „abbe­zah­len“. Zudem kannst du noch steu­er­li­che Vorteile nutzen und musst somit nur für einen gewis­sen Teil des Kaufpreises selbst aufkommen.

Wenn die Wohnung abbe­zahlt ist, pro­fi­tierst du von den monat­li­chen Mieteinnahmen und hast damit eine zusätz­li­che Einnahmequelle für deinen Ruhestand.

Zusätzlich hast du natür­lich die Möglichkeit, die Wohnung wieder zu verkaufen.

Fazit

Um das Thema Altersvorsorge ver­nünf­tig anzu­ge­hen, soll­test du zuerst deinen „Ist-Zustand“ klären und unge­fähr abschät­zen, wie hoch deine Pension später sein wird.

Dann soll­test du über­le­gen, wie viel Geld du monat­lich zusätz­lich brauchst, um später einen ent­spann­ten Ruhestand zu haben.

Im abschlie­ßen­den Schritt soll­test du schauen, welche Form der Altersvorsorge am besten zu dir passt, um dein Ziel zu errei­chen. Damit geht auch einher, den Betrag fest­zu­le­gen, den du monat­lich „zur Seite“ legen musst/kannst, um am Ende die gewünsch­te zusätz­li­che Rente zu bekommen.

Eine wich­ti­ge Anmerkung habe ich noch: Selbst, wenn du nach der Berechnung deiner vor­aus­sicht­li­chen Pension fest­stellst, dass du keine Altersvorsorge braucht:

Man weiß nie, was kommt.

Du könn­test im Laufe der Zeit fest­stel­len, dass…

… das Beamtenleben nichts für dich ist und deine Pensionsansprüche verlieren

… du doch lieber nur haupt­säch­lich Teilzeit arbei­ten möch­test und die Pension deut­lich nied­ri­ger ausfällt

… oder viel­leicht doch lieber schon mit 62 in den Ruhestand gehen möch­test und du mit deut­li­chen Abzügen rechnen musst

Ebenso könn­test du krank und ggf. dienst­un­fä­hig werden.

Daher lautet meine Empfehlung, dass du dich auf jeden Fall um das Thema Altersvorsorge kümmern solltest.

Wenn du dazu Fragen hast, kannst du dich jeder­zeit bei mir melden!

Dein Hendrik

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