Das Thema Altersvorsorge hat bei Lehrkräften einen besonders hohen Stellenwert.
Immer, wenn ich dazu eine Umfrage bei Instagram mache, stimmen gut 90% dafür, dass Altersvorsorge ein wichtiges Thema für sie ist.
Gleichzeitig bekomme ich auch immer wieder die Frage gestellt, wie man am besten fürs Alter vorsorgen kann, was man dafür zur Seite legen sollte und wann man überhaupt damit anfangen sollte.
Das Bewusstsein ist also vorhanden, am Wissen fehlt es leider oft noch.
Um ein bisschen Licht in die Welt der Altersvorsorge zu bringen, teile ich in diesem Blogartikel meine Gedanken zu diesem wichtigen Thema.
Welche Frage sollte man sich als Erstes stellen?
Bevor man sich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Altersvorsorge beschäftigt, sollte man sich meiner Meinung nach zuallererst mit dem Ist-Zustand auseinandersetzten.
Was meine ich damit?
Als verbeamtete Lehrkraft bekommt man bei seiner Pensionierung ein Ruhegehalt gezahlt.
Die Höhe dieses Ruhegehalts ist allerdings nicht in Stein gemeißelt, sondern hängt von verschiedenen Parametern ab (wie genau das Ruhegehalt berechnet wird, erfährst du in einem anderen Blogbeitrag).
Um deinen „Ist-Zustand“ in Bezug auf deine Altersvorsorge zu bestimmen, solltest du dir also im ersten Schritt folgendes überlegen:
Diese Fragen können natürlich um einige weitere Punkte erweitert werden.
Klar ist natürlich auch, dass nicht alles zu 100% geplant werden kann, aber wenn du diese Fragen für dich schon mal beantwortet hast, kannst du recht einfach ausrechnen, mit welcher Pension du später mal rechnen kannst.
Das ist dein „Ist-Zustand“
Wie lautet die zweite Frage?
Wenn du deinen Ist-Zustand ermittelt hast und ungefähr weißt, wie hoch deine Pension später mal ausfallen wird, kannst du dich mit folgender Frage beschäftigen:
Reicht mir das im Alter?
Wenn deine Antwort darauf „Ja!“ lautet, könntest du theoretisch sagen: Alles bestens, ich muss mich nicht um die Altersvorsorge kümmern. (Warum das u.U. keine gute Idee ist, sage ich dir am Ende)
Falls dir deine berechnete Pension aber nicht reichen sollte, kannst du dich jetzt damit auseinandersetzen, wie viel Geld du gerne zusätzlich im Monat oder auch als Summe auf dem Konto haben willst.
Vielleicht reicht dir eine zusätzliche Rente in Höhe von 500€, vielleicht willst du lieber 1000€/mtl. oder gar 2000€/mtl. extra haben, damit du dich auf einen ganz entspannten Ruhestand freuen kannst
Wenn du das für dich geklärt hast, kommen wir nun zur Frage, wie du dein individuelles Ziel erreichen kannst.
Wie baue ich mir ein extra Polster für meinen Ruhestand auf?
Das ist eine gute Frage, auf die es viele Antworten gibt.
Grundsätzlich gibt es eine riesige Auswahl an Möglichkeiten, wie man fürs Alter vorsorgen kann und fast alle Optionen haben ihre Daseinsberechtigung.
Zur Auswahl stehen Aktien, Fonds, Versicherungen, Sparpläne, Anleihen, Edelmetalle, Immobilien und vieles mehr.
Die drei gängigsten Varianten stelle ich hier kurz vor
Fondssparplan
Bei einem Fondssparplan zahlst du jeden Monat eine bestimmte Summe in einen oder mehrere Fonds (bzw. ETF) ein.
Was ist ein Fonds?
Einen Fonds kannst du dir wie einen großen Topf vorstellen, in den viele Sparer einzahlen.
Aus diesem Topf werden dann verschiedene Aktien gekauft.
Die Sparer profitieren dann gemeinsam von der Wertsteigerungen der Aktien.
Was ist eine Aktie?
Eine Aktie ist ein Anteil an einem börsennotierten Unternehmen (z.B. Apple, Amazon oder BMW). Wenn du in einen Fonds einzahlst, gehören dir damit ganz viele kleine Anteile an teilweise tausenden von Unternehmen.
Wenn du über einen langen Zeitraum in einen oder mehrere Fonds einzahlst, kannst du mit einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7% rechnen.
Über die Dauer von 30 oder 40 Jahren kommt da ganz schön was zusammen!
Private Rentenversicherung
An private Rentenversicherungen denken wahrscheinlich die meisten, wenn es um das Thema Altersvorsorge geht.
Bei modernen fondsgebundenen Rentenversicherungen funktioniert eigentlich alles wie bei einem Fondssparplan, allerdings wird dir am Ende der Laufzeit eine lebenslange Rente garantiert.
Das bedeutet, dass die Versicherung dir auch dann weiterhin deine zusätzliche Rente zahlt, wenn dein Erspartes eigentlich schon aufgebraucht ist.
Private Rentenversicherungen können zudem staatlich gefördert werden:
Dazu gehörten die sogenannte Riester- und die Rürup-Rente.
Was sich von diesen verschiedenen Optionen für dich lohnt, sollte individuell geprüft werden.
Immobilien als Kapitalanlage
Auch durch Immobilien kannst du dir eine Altersvorsorge aufbauen.
Das Prinzip:
Du erwirbst eine vermietete Wohnung und lässt diese vom Mieter bzw. von der Vermieterin „abbezahlen“. Zudem kannst du noch steuerliche Vorteile nutzen und musst somit nur für einen gewissen Teil des Kaufpreises selbst aufkommen.
Wenn die Wohnung abbezahlt ist, profitierst du von den monatlichen Mieteinnahmen und hast damit eine zusätzliche Einnahmequelle für deinen Ruhestand.
Zusätzlich hast du natürlich die Möglichkeit, die Wohnung wieder zu verkaufen.
Fazit
Um das Thema Altersvorsorge vernünftig anzugehen, solltest du zuerst deinen „Ist-Zustand“ klären und ungefähr abschätzen, wie hoch deine Pension später sein wird.
Dann solltest du überlegen, wie viel Geld du monatlich zusätzlich brauchst, um später einen entspannten Ruhestand zu haben.
Im abschließenden Schritt solltest du schauen, welche Form der Altersvorsorge am besten zu dir passt, um dein Ziel zu erreichen. Damit geht auch einher, den Betrag festzulegen, den du monatlich „zur Seite“ legen musst/kannst, um am Ende die gewünschte zusätzliche Rente zu bekommen.
Eine wichtige Anmerkung habe ich noch: Selbst, wenn du nach der Berechnung deiner voraussichtlichen Pension feststellst, dass du keine Altersvorsorge braucht:
Man weiß nie, was kommt.
Du könntest im Laufe der Zeit feststellen, dass…
… das Beamtenleben nichts für dich ist und deine Pensionsansprüche verlieren
… du doch lieber nur hauptsächlich Teilzeit arbeiten möchtest und die Pension deutlich niedriger ausfällt
… oder vielleicht doch lieber schon mit 62 in den Ruhestand gehen möchtest und du mit deutlichen Abzügen rechnen musst
Ebenso könntest du krank und ggf. dienstunfähig werden.
Daher lautet meine Empfehlung, dass du dich auf jeden Fall um das Thema Altersvorsorge kümmern solltest.
Wenn du dazu Fragen hast, kannst du dich jederzeit bei mir melden!
Dein Hendrik